Der Griesheimer Kino-Sommer – ein voller Erfolg

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Die Werkstatt Waldschulstraße hat im Juli und August 2022 an fünf Abenden und Orten in Griesheim Open-Air-Kinos veranstaltet. Hier berichtet Daniela aus ihrer persönlichen Perspektive, wie die Idee entstanden ist und was ihr besonders in Erinnerung geblieben ist. Die Werkstatt Waldschulstraße ist ein Projekt des Quartiersmanagements Griesheim, das verschiedene Projekte im Stadtteil umsetzt, die den Stadtteil schöner und lebenswerter machen sollen.

Im letzten Jahr hat die Werkstatt Waldschulstraße ein Kochbuch herausgebracht. Die Idee dahinter war, dass Griesheimer und Griesheimerinnen Rezepte beisteuern und diese auch gemeinsam kochen.  Die ursprünglich geplanten, vielfältigen gemeinsamen Koch-Sessions konnten wegen Corona so nicht stattfinden. Allerdings gab es drei große Koch-Termine, bei welchen auch die meisten der Fotos für das Buch entstanden sind.

Ich glaube, aus dem Mangel an Begegnungen im Sommer 2021 und aus großer Lust, etwas im Sommer gemeinsam auf die Beine zu stellen für die Griesheimerinnen und Griesheimer, ist die Idee zur Kino-Reihe entstanden, quasi als Erweiterung des schon etablierten einmaligen Open-Air-Kinos mit dem Restaurant Main Glück im Ruderclub.

Thematisch wollten wir gerne das Thema „gemeinsam Essen“ (als Reminiszenz an das Kochbuch) noch einmal aufgreifen und haben lange nach Filmen gesucht, die thematisch dazu passen. Ausschlaggebend bei der finalen Auswahl war dann, welche Filme bezahlbar waren bzw. bei welchen Filmen die Kommunikation mit der Verleihfirma gelang, um eine Lizenz für die Vorführung zu bekommen. Letzteres erwies sich in der Organisation als größtes Hemmnis, und zudem ist unsere Gruppe auf mittlerweile vier Werkstättler zusammen geschrumpft.

Auch die Terminfindung mitten in der Ferien- und Urlaubszeit war ein wenig herausfordernd. Aus geplanten sieben bis acht Open-Air-Veranstaltungen sind dann so letztendlich fünf Termine geworden – mit Film, Popcorn und an ganz unterschiedlichen Orten:

Der Auftakt im Ruderclub am 08.07.22 mit „Eat, Pray, Love“ war mit knapp 80 Besuchern und Besucherinnen die größte Veranstaltung und dank Katrin im Main Glück auch mit wenig Stress für uns als Gruppe verbunden, da die Versorgung der Besucher und Besucherinnen mit Essen & Getränken gesichert war. Auch hat mich gefreut, dass die Leute nach dem späten Ende der Veranstaltung noch tatkräftig beim Zusammenräumen geholfen haben. Aber im Ruderclub war diesbezüglich auch in den letzten Jahren immer Verlass auf helfende Hände.

Eine Woche später am 14.7. „Charlie und die Schokoladenfabrik“ auf dem Abenteuerspielplatz: eine grandiose Kulisse für einen verrückten Film. Neben Popcorn gab es diesmal durch uns ein Mini-Catering mit selbstgemachtem Eistee und Eis am Stil. Auch hier hatten wir um die 50 (zumeist kindlichen) Besucher und Besucherinnen. Was mich ein wenig irritiert hat, waren die vielen Kinder, die zum Teil ohne Aufsicht bis spät in die Nacht auf dem Spielplatz herumgetobt sind. Müssen wir bei nächsten Veranstaltungen dazu sagen, dass wir nicht das IKEA- Bälle-Paradies sind?

Am 28.07. dann „Julie & Julia“ vor der Pfingstkirche in der Jägerallee – ein szenisch sehr schöner Film zum Thema Essen mit Längen in der Inszenierung. Auch hier waren kleine Kinder z. T. ohne Aufsicht dabei. Insgesamt um die 40 Personen waren da. Und auch hier hatten wir gute Unterstützung durch die Gemeinde und den Mieterverein, deren Bänke wir nutzen durften und dessen Mitglieder Würstchen und Getränke organisiert haben.

Mein persönliches Highlight war am 11.08. „Soul Kitchen“ auf der Chill-and-Sports-Fläche zwischen Ahorn- und Lärchenstraße. Der Film passte so wunderbar in die Kulisse, und da die Leute gleich zu Beginn merkten, warum es eine Altersfreigabe ab 12 Jahren gibt, waren die kleinen Kinder auch schnell verschwunden. Leider eine wenig besuchte Veranstaltung mit um die 15 Zuschauern und Zuschauerinnen. Dennoch ein toller Ort! Durch die tatkräftige Unterstützung des Sportvereins, dessen Toiletten wir nutzen durften, war dieser Ort für uns gut bespielbar. Da so wenig Leute vor Ort waren, allerdings meiner Meinung nach viel Aufwand für wenige, vor allem, wenn man die Lizenzgebühren und zu stellenden Anträge an Grünflächenamt und Ordnungsamt mit in die Überlegungen einbezieht.

Den Abschluss bildete dann „Ratatouille“ am 25.08. im Nachbarschaftstreff des IB in Griesheim Nord: ein zauberhafter Film an einem gut zu erreichenden Ort, wo die Infrastruktur vorhanden war und wir uns nur um Aufbau, Popcorn und Getränke kümmern mussten. Und mit ca. 50 Personen war der Film dann auch unerwartet gut besucht an diesem Donnerstagabend in den Ferien.

Mein Resümee: der Kinosommer war eine schöne Idee, die auch Kraft gekostet hat, weil wir wenige waren, die organisiert haben. Und einige Besucher und Besucherinnen, die uns als Dienstleister verstanden haben, haben mich auch angestrengt mit ihren Beschwerden, warum was wann nicht früh genug beworben wurde, warum die Getränkeauswahl so klein war, das Popcorn zum Filmstart eingestellt wurde etc. Dennoch haben wir mit kleinsten Mitteln etwas durchaus Beeindruckendes auf die Beine gestellt.

Last but not least der größte Dank an Max und Franzi vom IB Quartiersmanagement, ohne deren Hilfe nichts davon möglich gewesen wäre.

Daniela
von der Werkstatt Waldschulstraße

JR
JR